Eines unserer großen Ziele ist es, die Nahrungsmittelsicherheit in Südindien wieder zu verbessern. Kerala – das Land der Kokospalmen – hat fruchtbaren Boden und über Jahrhunderte konnten sich die Menschen von den Erträgen aus der Region gut ernähren. Das hat sich mit dem Aufbau von Kautschukplantagen verändert. Inzwischen muss in Kerala ein Großteil der Nahrungsmittel eingeführt werden.
In unserem Projektgebiet wird seit 30 Jahren daran gearbeitet, Boden wieder zur Nahrungsmittelproduktion zurückzugewinnen. Und seit 30 Jahren werden alte Sorten traditioneller Pflanzen wie Bohnen, Kohl oder alte, robuste Reissorten rückgezüchtet und vermehrt.
Nicht in jedem Jahr gibt es aber genug Samen. In diesem Jahr wurde aus dem Nachbarstaat Tamil Nadu Saatgut in der Größenordnung von 1.500 Euro zugekauft.
Dieses Saatgut wird dann in kleine familiengerechte Päckchen umgepackt, um es an Familien auszugegeben, die in ihren Hinterhöfen auf kleinen Flächen ähnlich dem Schrebergartenprinzip Gemüse anbauen. Hierzu gibt es einführende und erklärende Trainings im Projekt.
Aber erneut macht uns die Natur einen Strich durch die Rechnung: schon vor der eigentlichen Monsunzeit fielen täglich in Kerala schwere Regenfälle mit mehr als 200 l/qm am Tag. Eigentlich ist die Vor-Monsunzeit die Zeit der Aussaat, wenn vorgezogene Setzlinge ins Feld gepflanzt werden, um in der feuchten Wärme des eigentlichen „normalen“ Monsun dann wachsen zu können. Dadurch ist die Verteilung des Saatguts erst einmal verschoben, das Material wird kühl und dunkel gelagert, damit es nicht unkontrolliert sprießen kann. Hoffen wir, dass die Aussaat in absehbarer Zeit erfolgen kann, um das Nahrungsangebot zu verbessern und die Nahrungsvielfalt zu vergrößern.