Es ist eine erlebnisreiche Reise gewesen! Alle Mitglieder des aktuellen Vorstandes des Förderkreis Indienhilfe e.V. hatten sich auf den Weg nach Indien gemacht. Es galt eigene Erfahrungen im Projektgebiet zu sammeln, mit den Verantwortlichen des Projekts über die gegenwärtige Situation vor Ort zu sprechen und gemeinsam über Zukunftsprojekte zu diskutieren.

Eine erste Erfahrung: auch Indien hat massiv unter der Pandemie gelitten. Viele über Jahrzehnte vertraute Strukturen haben sich verändert, sehr viele Menschen sind notgedrungen zu Arbeitsmigranten geworden. In den Dörfern zurück bleiben ganz häufig nur noch die Kinder und die Großeltern. So hat uns unsere Reise ein realistischeres Gefühl für die Lebensbedingungen in Kerala nach der großen Pandemie gezeigt.

Eine zweite Erfahrung: Indien ist ein Land der „Stehaufmännchen“. Die Fröhlichkeit und Offenheit, die Gastfreundschaft und der Zauber eines freundlichen Lächelns sind ungebrochen. Und mit dieser Grundhaltung beginnt die indische Gesellschaft, sich neu zu erfinden, ihr Land weiterzuentwickeln. Spannend, dass aus dem provinziellen Flughafen Cochin von 2014 inzwischen ein wirklich internationaler Airport geworden ist. Spannend, wie viele Straßen neu asphaltiert sind und dass es jetzt überall Straßenschilder gibt. Spannend, dass man Pärchen Hand in Hand durch die Straßen laufen sieht (noch vor 5 Jahren undenkbar!) Spannend, dass junge Mädchen und Frauen in engen Jeans und mit knappem Top herumlaufen. Für uns in Westeuropa selbstverständliche Verhaltensweisen sind nun wohl auch in Indien angekommen.

Eine dritte Erfahrung: vieles, was jahrelang gute Traditionen hatte, gibt es nicht mehr. Das gilt auch für unser Projektgebiet. Mit sehr viel weniger Personal können diverse Projekte nicht mehr umgesetzt werden. Absatzmärkte sind verschwunden, weil die Bevölkerung zum Teil durch die indische Regierung mit Geld- und Nahrungsmittelsubventionen unterstützt wird. Der Tourismus als eine wichtige Einnahmequelle kommt nur sehr langsam wieder in Gang. Es gilt neue Projektideen zu entwickeln, die sich den aktuellen Lebensumständen der Menschen anpassen.

Wir sind in einen intensiven Austausch eingetreten, um herauszufinden, was in naher Zukunft im Projektgebiet realisierbar ist, für welche Projekte auch eine Zielgruppe vorhanden ist und wie sich auch BASIS neu erfinden kann. Es bleibt spannend…