Liebe Mitglieder des FIH!
Im Februar dieses Jahres durften wir noch vor der „Coronakrise“ 3 unbeschwerte Wochen im Basis-Projekt verbringen und miterleben, wie die durch unsere Spenden ermöglichten Projekte umgesetzt werden und Gutes bewirken.
In Sreekandamangalam ist das Pflanzprojekt praktisch in jedem Winkel sichtbar. Überall stehen Töpfe mit Pflanzensetzlingen in den verschiedenen Entwicklungsphasen und werden sorgfältig für die Abgabe an die Dorfbewohner vorbereitet. Dabei ist es eine mühevolle Arbeit, die Pflanzen heranzuziehen und auch regelmäßig zu bewässern. Rund um das Reisfeld sind bis in alle Winkel sehr praktische Bewässerungsanlagen installiert worden, welche eine bedarfsgerechte Bewässerung ermöglichen. Die Pflanzen- und Bewässerungsanlagen sind ein vorzeigbares Musterprojekt, an dem die Dorfbewohner und inzwischen auch Schüler in die praktische Handhabung der Systeme eingewiesen werden. Das Interesse für diese Art ökologischer Landwirtschaft wächst zunehmend.
Bei einem Ausflug nach Basis-Mountain in Kumily durften wir dann ganz persönlich das positive Ergebnis einer anderen FIH-Hilfe erleben:
Ein Mitarbeiter von Basis war bei der Renovierung seines Hauses nach der Monsunflut vom Dach gestürzt und hatte sich dabei eine Wirbelsäulenverletzung mit drohender Querschnittslähmung der Beine zugezogen. Ärzte hatten eine Operation empfohlen, deren Kosten die Familie nicht tragen konnte. FIH sorgte damals für schnelle Hilfe und übernahm einen Teil der Kosten, so dass die Operation zügig vorgenommen werden konnte. Wir hatten nun das Glück, diesen Mitarbeiter völlig gesund und ohne Einschränkungen in Basis-Mountain zu treffen, wo er seine Aufgaben uneingeschränkt versehen kann. Voller Stolz zeigte er uns seine Narbe. Wir waren überwältigt und bewegt von seiner Dankbarkeit, die wir hiermit an alle Spender weiterleiten möchten.
Ein anderes Erlebnis hat uns gezeigt, wie die langfristigen Bemühungen von Leela und Mathew um den Aufbau menschlicher Beziehungen und die Förderung individueller Talente ohne die Schranken des indischen Kastensystems nach Jahren Früchte tragen. Bei unserem Besuch im Projekt vor 20 Jahren hatten wir den talentierten jungen Mitarbeiter Jonny – einen Unberührbaren im indischen Kastensystem – kennengelernt. Durch Förderung und Unterstützung in Basis durfte er seine Talente entwickeln, Anerkennung und Respekt erfahren, anstatt „unberührbar“ zu sein und ausgegrenzt zu werden. Er wurde unterstützt, eine Ehe ohne Rücksicht auf das Kastensystem einzugehen. Es waren harte Jahre, die ohne Basis nicht möglich gewesen wären. Heute ist Jonny ein selbstbewusster, erfolgreicher Mann, der ein Institut für Sprachen (Englisch und Deutsch) gegründet hat und leitet. Wir durften ihn in seinem Institut besuchen und die Deutschkenntnisse seiner Schüler/innen (viele, die gern in Deutschland in der Krankenpflege arbeiten wollen) ein wenig testen.
Solche Lebensgeschichten machen Mut und zeigen, dass die soziale Arbeit in Basis Früchte trägt.
Wir jedenfalls freuen uns, dass unsere Hilfe ankommt und danken Leela und Mathew für ihr Engagement. Wir kommen gern wieder.
Anne und Andreas Biebl